
Diego Rivera. Agrarian Leader Zapata. 1931
LEAH DICKERMAN: Dieses Bild ist eine Hommage an einen der größten Helden der letzten mexikanischen Revolution, Emiliano Zapata.
NARRATOR: Kuratorin Leah Dickerman.
LEAH DICKERMAN: Zapata war ein Revolutionsführer, der in der mexikanischen Revolution Landarbeiter im Kampf für eine Agrarreform anführte.
Die mexikanische Revolution begann 1910. Zunächst hatte sie das Ziel, den diktatorischen Präsidenten Porfirio Diaz zu stürzen, verwandelte sich jedoch schnell in einen komplexen Kampf mit vielen verschiedenen Fraktionen, der mehr als ein Jahrzehnt andauerte – über eine Million mexikanischer Bürger kamen ums Leben.
Unser Blick wird von dem edlen weißen Ross angezogen. Und sehr leicht übersieht man zunächst den Toten zu Zapatas Füßen. Er steht auf der Klinge eines gefallenen Feindes.
Dies führt uns vor Augen, wie brutal Riveras Bilder eigentlich sind. Sie handeln vom instinktiven Kampf um Kontrolle, um Besitz, um das Ergreifen der Macht über andere Personen als eine Art Allegorie für breitere gesellschaftliche Machtverhältnisse.
Trotz Riveras häufig geäußerter Behauptung, er sei selbst Revolutionär, war er an den Kämpfen in keiner Weise beteiligt. Tatsächlich verbrachte er fast die gesamte Revolution in Europa und arbeitete in erster Linie in Montparnasse, dem Pariser Künstlerviertel.